Unsere Sendung

Sendung und Dienst

Unter „universaler Sendung“ verstehen wir eine Sendung ohne Grenzen. In der Vergangenheit hätte es so interpretiert werden können, dass sich das nur auf die geographischen Grenzen bezieht. Heute bedeutet „ohne Grenzen“ für uns, dass es keine Orte oder Menschen gibt, zu denen zu gehen wir nicht bereit wären, um ihnen die erlösende Liebe Christi zu bringen.

Universale Sendung kann uns an Orte führen, zu denen andere nicht so leicht kommen, wie zum Beispiel in die Stammesgebiete im Nordosten Indiens, nach Kuba, aber auch in die Innenstädte des säkularen Westens, um Frauen und Mädchen Erziehung und Bildung zu ermöglichen; für die zu sorgen, die ohne ausreichende Nahrung, Gesundheitsfürsorge, Arbeit oder Unterkunft auskommen müssen. Wir gehen auch an die Ränder der Gesellschaft, an denen besonders oft Flüchtlinge und Migranten leben und kümmern uns um die Opfer von Menschenhandel. Die „Universale Sendung“ wird uns an Orte führen, an denen wir noch nie gewesen sind. Das Kriterium für die Auswahl unserer Aufgaben ist die je größere Not. Einen neuen Sendungsauftrag sehen wir in folgenden Bereichen: in der Arbeit mit Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden; in der Arbeit in den Medien; im Lehrauftrag für Theologie an Fachhochschulen und Hochschulen; im Einsatz für rechtlose Menschen. Immer sind wir uns der ökologischen Dimension bewusst und unserer Verantwortung für unser gemeinsames Zuhause. Darüber hinaus setzen wir uns für Gerechtigkeit und Frieden ein.

Wir bilden unsere Schwestern so aus, dass sie beweglich und verfügbar sind; dass sie bereit sind, dorthin zu gehen, wohin sie gesandt werden. Wir erwarten von ihnen, dass sie wie Mary Ward danach streben, die innere Freiheit zu erreichen, die es ihnen ermöglicht, auf den Ruf Christi hin alles zu verlassen und IHM mit Leidenschaft und Mitgefühl nachzufolgen.

Das Bildschirmmenü bietet Beispiele einer Vielzahl von Diensten, in denen sich unsere Schwestern engagieren. Wir sind immer Gesendete, auch wenn der konkrete Einsatz sich mehr und mehr auf einen Dienst des Gebets und des Leidens für die ganze Welt fokussiert, wenn die Schwestern alt und betagt werden.

Mary Wards erster Dienst war der Unterricht für junge Frauen und Mädchen in Internaten und Tagesschulen, weil sie erkannte, dass da die größte Not war. Sie verstand Sendung jedoch in einem viel weiteren Sinn und in ihrem Plan für ihr Institut, den sie Papst Urban VIII vorlegte, führte sie an: „Frauen mit zweifelhaftem Lebenswandel aufzusuchen; diejenigen, die sich von der Kirche entfernt haben, mit ihr zu versöhnen; den Menschen im Gefängnis und im Krankenhaus zu helfen und zu dienen und alle anderen Liebesdienste zu unternehmen, die geeignet erscheinen, die Ehre Gottes zu fördern und dem Gemeinwohl zu dienen“.

Die Aufhebung des Instituts durch die päpstliche Bulle 1631 bedeutete die Schließung aller Schulen Mary Wards. Wenn auch die Kirche nicht bereit war, Frauen ein apostolisches Leben ohne Klausur zu erlauben, so gab es doch genügend Katholiken, die wollten, dass ihren Töchtern Erziehung und Bildung offen standen. Wo auch immer sie hinkamen, wurden Mary Wards Schwestern ermutigt, Schulen zu eröffnen, oft mit dem Segen und der Unterstützung des Ortsbischofs.

Im Lauf der Zeit wurden Schulen zu unserem einzigen Auftrag. Im zweiten vatikanischen Konzil ermutigte die Kirche die Orden, zum Geist ihrer Gründer zurückzukehren. Damit wurde das Konzept der „universalen Sendung“ – dorthin, wo „die Not am größten ist“ – das Schlüsselkriterium für neue Aufgaben.