Aktuelles

„Die CJ ist, wo ich hingehöre“

Featured Image

Sr Veronica Fuhrmann CJ ist die neue Generaloberin der Congregatio Jesu. Hier bekommen wir einen kleinen Einblick in ihre bisherigen Aufgaben und ihre ersten Gedanken nach der Wahl:

Der Tag ihrer Wahl zur Generaloberin ist für Sr. Veronica Fuhrmann CJ (60 Jahre) ein ganz besonderes Datum. Denn am 29. August vor genau 40 Jahren trat sie in die Congregatio Jesu ein. „Wir wurden damals am Fest der Enthauptung Johannes‘ des Täufers ins Noviziat aufgenommen und scherzten untereinander: Was mag der Herr wohl für uns vorgesehen haben, wenn wir an einem solchen Tag unser Ordensleben beginnen.“

Diesem denkwürdigen Tag vorausgegangen war eine lange Geschichte von Sr. Veronica mit der Congregatio Jesu. „Ich habe die CJ, die damals noch IBMV hieß, mit zehn Jahren kennengelernt. Ich war ab der fünften Klasse Schülerin der Maria-Ward-Schule in Mainz“, erinnert sich die neue Generaloberin. „In der Oberstufe boten die Schwestern mehrere Besinnungstage an und ich lernte Mary Ward und ihre Spiritualität kennen. Ich war fasziniert von dieser starken Frau und vom weltumspannenden Apostolat der Schwestern. Ich habe meine Berufung immer als großes Geschenk empfunden – und gleichzeitig als riesigen Auftrag.“ Heute sagt Sr. Veronica voller Überzeugung: „Die CJ ist, wo ich hingehöre.“

Zuletzt war Sr. Veronica als Provinzassistentin der Mitteleuropäischen Provinz unter anderem verantwortlich für die Schwestern in Ungarn. Zuvor war sie als Lehrerin für Deutsch und Französisch tätig. Zusatzausbildungen zur Krankenpflegehelferin und zur Integrationshelferin ermöglichten ihr Einsätze in Pflegeheimen für ihre älteren Mitschwestern sowie für Geflüchtete Frauen und Kinder ab 2015.

Dank an Sr Elsy Vattamattathil CJ für de Bereitstellung des Fotos

Neben München-Pasing lebte sie in den CJ-Kommunitäten in Mainz, Bensheim, Langenberg und Neuburg. Zudem hat sie auch internationale Erfahrung, denn unter Generaloberin Sr. Annuntiata Pak lebte und arbeitete sie als Generalsekretärin 6 Jahre lang in Rom. Eine Erfahrung, an die sie gerne zurückdenkt. „Ich fühle mich natürlich mit meiner Heimatprovinz sehr verbunden, aber mein wichtigstes Zugehörigkeitsgefühl ist das zur weltweiten Congregatio Jesu.“

Für die erste Zeit als Generaloberin ist ihr wichtig, sich Zeit zu nehmen, um mit ihrem neuen Leitungsteam gut zusammenzuwachsen. „Wir müssen uns gut kennenlernen, miteinander teilen, welche Stärken und welche Schwächen wir jeweils haben und dann die vielfältigen Aufgaben so verteilen, dass sie von den richtigen Personen getragen werden.“ Dabei ist ihr wichtig, das neue Amt mit all seinen Herausforderungen auch als eine Aufgabe zu betrachten, die Freude schenken kann: „Ich würde mir zwar immer noch wünschen, dass ich aufwache und jemand mir sagt: Das alles war nur ein Traum, denn diese Aufgabe ist natürlich eine riesige Herausforderung. Aber ich freue mich auch sehr über das Vertrauen und Zutrauen, das meine Mitschwestern in ihrer Wahl zum Ausdruck gebracht haben“, so Sr. Veronica. „Ich habe zudem eine wichtige Erfahrung gemacht: Keiner meiner Einsatzorte war einer, den ich mir selbst an erster Stelle ausgesucht hätte. Aber an allen Orten, an denen ich wirken durfte, war ich glücklich.“

Natürlich ist es am Tag der Wahl noch schwer, genaue Pläne für die Zukunft zu machen, doch bei zwei Dingen ist Sr. Veronica sich bereits sicher: „Wir wollen den Prozess des Einswerdens mit den Loretoschwestern voranbringen – nicht gehetzt, aber zügig.“ Sie freut sich auch daher sehr, dass sie eine der CJ-Delegierten bei der Generalkongregation des IBVM sein wird, die im Oktober in Spanien stattfindet und bei der der nächste wichtige Schritt zum Zusammenwachsen auf dem Programm steht.

Die zweite wichtige Aufgabe für die Zukunft sieht Sr. Veronica Fuhrmann darin, in einer frohen Verfügbarkeit auf den Schrei der Armen und den Schrei unserer Erde wirksam zu antworten. „Ich wünsche mir sehr, dass wir als Congregatio Jesu unseren Einsatz für unterdrückte, marginalisierte Menschen, besonders Frauen, Kinder und Jugendliche noch verstärken können.“ Dabei soll es nicht nur um das Stillen elementarer Bedürfnisse gehen, sondern um Hilfe zu einem selbstbestimmten besseren Leben in Würde. „Wir wollen den Armen nicht nur Brot und Kleidung geben, sondern sie dabei unterstützen, Wege zu einem besseren, menschenwürdigen Leben zu gehen und für sich selbst einstehen zu können.“

Esther Finis