… die Zeit ist schwierig… ich durchlebe einen bedrängenden Moment; ich habe mich dem Druck ausgesetzt, und jetzt muss ich ausdrücken, wie es in mir aussieht…
Wir bekamen diese Welle von Patienten plötzlich, ohne organisatorisch oder psychologisch darauf vorbereitet zu sein … stundenlang in diese unglaublich anstrengenden, sperrigen, warmen Overalls eingeschlossen, ohne zu trinken, zu essen oder auch nur auf die Toilette zu gehen. Ein wahnsinniges Unbehagen.
Sie wissen nicht, wie viele Menschen ich schon vor Stress weinen gesehen habe! Ärzte und Krankenschwestern. Dann ist da die Angst, sich anzustecken und ihre Familien anzustecken… Ich habe geweint. Ich habe nicht geschlafen… die Angst lässt mich nicht los…
Die Kranken sterben, wir sprechen mit den Familienmitgliedern nur am Telefon. Die Patienten auf den Stationen sind alle in ihren Schutzanzügen. Sie schauen einen voller Panik an, sie verstehen nicht, sie fragen, ob sie sterben werden… Trotz all dem gibt mir etwas in meinem Inneren das Gefühl, lebendig und „tiefer“ zu sein. Ich finde nicht die Worte, um diese Zeit zu beschreiben, also leihe ich mir „Ihr“ Vokabular: „Dies ist eine Zeit der Gnade“… eine Zeit, die mich ins Innerste meines Herzens geführt hat. Eine Zeit, in der Energie, Vitalität, Emotionen, Gefühle in mir zirkulieren… Eine Zeit, die, obwohl sie voller Sorgen und Müdigkeit ist, reich ist. Eine Zeit, in der wir gezwungen sind, uns damit auseinanderzusetzen, wer wir wirklich sind, was wir tun und sein wollen. Es ist auch eine Zeit der Stille … einer notwendigen Stille.
Es ist eine Zeit des Geheimnisvollen und des Sinns. Eine Zeit der Einheit von mir und dem, was in mir ist. Es ist eine Zeit, in der wir uns aufeinander verlassen müssen. Es ist die Zeit für den Mut zu bitten und zu geben. Es ist die Zeit, auf Ihn zu vertrauen und diesmal nicht um zu bitten, sondern Ihm für diese „machtvolle“ Zeit zu danken, die mir geschenkt wurde. Ich sage es leise, still und leise, aus Respekt vor so vielen Menschen, die ohne ihre Lieben in ihrer Nähe gestorben sind. Sie starben, mit uns an ihrer Seite, alle bedeckt, verhüllt und nur mit kalten, aseptischen Handschuhen berührt. Ich werde einige Gesichter nicht vergessen; ich werde die Todesangst in ihren Augen nicht vergessen.
Für diese Zeit dankbar zu sein, scheint pietätlos zu sein, und wer weiß, vielleicht ist es so, und doch… so fühle ich mich.