Am 24. März traf sich die weltweite Mary Ward-Familie auf zoom, um an einem Webinar zum Thema „Ein Aufruf zur Bekehrung der Herzen für die Schaffung eines sicheren Umfelds für Kinder und gefährdete Erwachsene“ teilzunehmen. Referent war kein Geringerer als Pater Hans Zollner, ein deutscher Jesuitenpater, Theologe und Psychologe, Professor an der Gregorianischen Universität, Leiter des Instituts für Anthropologie und interdisziplinäre Studien über Menschenwürde und Fürsorge und einer der führenden Experten auf dem Gebiet des Schutzes und der Vorbeugung des Missbrauchs von Minderjährigen.
Das Eröffnungsgebet von Cecilia Yeom CJ und ihrem Team beinhaltete auch das sehr wichtige Lied „It shouldn’t hurt to be a child“. Der Text dieses Liedes wurde von Allan Roberts geschrieben und die Musik stammt von Doris Fisher. Jane Livesey CJ stellte Pater Zollner die 162 Frauen von Mary Ward vor, deren Engagement für die Sache, den Missbrauchsopfern die Tränen aus den Gesichtern zu wischen, in der großen Zahl der Teilnehmerinnen und dem echten Austausch in den Kleingruppen deutlich wurde.
Pater Zollner hob die verschiedenen Reaktionen von Einzelpersonen und Gruppen in der Kirche auf das Thema hervor und sagte, dass es sich um ein Thema handele, bei dem es oft keinen aktiven Widerstand gebe, sondern Unbehagen, mangelndes Wissen und fehlende Bereitschaft, sich zu engagieren. Er erwähnte auch, dass in einigen Ländern proaktive Maßnahmen ergriffen worden sind, aber leider lernen wir nicht aus den Erfahrungen der anderen, obwohl wir vorgeben, eine Kirche zu sein.
Es ist tröstlich, dass in den internationalen Kongregationen das Fachwissen in diesem Bereich gewachsen ist. Es ist bedauerlich, dass wir warten, bis die Katastrophe eingetreten ist und die Geschichten von den Medien ins Rampenlicht gerückt werden. Er appellierte leidenschaftlich, Verantwortung zu übernehmen und Rechenschaft abzulegen, und rief ebenso leidenschaftlich dazu auf, eine Kultur der Transparenz zu pflegen. Im Anschluss an die Input-Sitzungen fand ein Austausch in Kleingruppen statt, bei dem die Teilnehmer im Sinne des generativen Zuhörens ihre Bedenken und ihre künftigen Maßnahmen zur Schaffung eines sicheren Umfelds für Kinder und schutzbedürftige Erwachsene in ihrer Obhut und darüber hinaus mitteilen konnten. Obwohl nur eine sehr begrenzte Zeit für Fragen zur Verfügung stand, wurde das Kriterium der Verletzlichkeit und des Machtmissbrauchs auf verschiedenen Ebenen klar erläutert, und wir alle fühlten uns herausgefordert und motiviert.
Noelle Corscadden IBVM sprach ein formelles Dankesvotum aus. Sie würdigte die Vorbereitungsarbeit der beiden Teams, insbesondere von Cecilia Yeom CJ und Brenda Eagan IBVM. Sie hob viele der von Pater Zollner erzählten Fakten hervor, die sie mit ihren eigenen Erfahrungen verband, und sprach Pater Hans Zollner den Dank und die Anerkennung aller Teilnehmer aus. Wie immer hat Frantiska Sedláková CJ eine sehr lobenswerte Arbeit geleistet, indem sie die wunderbare Zoomwelt zum Nutzen von uns allen gehandhabt hat. Das Programm wurde mit einem Gebet von Cecilia beendet. Wir haben uns auch gefreut, dass mit Tina Campbell eine weitere Expertin zu diesem Thema anwesend war, da wir darauf warten, ihre Ressourcen in einem ähnlichen Forum am 26. Mai zu nutzen.
Prisca Vadakepoondikulam CJ
